Was ist ein Erlagschein oder ein Zahlschein?
In Österreich wird noch heute mit Zahlschein bzw. Erlagschein der in Deutschland bekannte Überweisungsträger bezeichnet. Offiziell hat mit Ende Juli 2014 die Zahlungsanweisung die bisher gebräuchlichen Belege (Zahlschein, Erlagschein und EU-Standardüberweisung) in Österreich vollständig abgelöst.
Der Begriff Erlagschein ist allerdings noch immer in aller Munde. Aber woher kommt der österreichische Begriff „Erlagschein“?
Ein Erlag bedeutet in Österreich einfach die Zahlung eines Geldbetrags und kommt seinerseits von „erlegen“. „Erlegen“ hat auch die Bedeutung laut Duden „bezahlen“ oder „einen Geldbetrag hergeben“, dies ist zwar in den meisten deutschen Gebieten aus der Umgangssprache verschwunden (auch in Österreich) - im Bankwesen (ursprünglich auch im Postwesen) war der Begriff Erlagschein allerdings offenbar schon so tief verwurzelt, dass der Begriff Erlagschein erhalten blieb.
Erlagschein oder Zahlschein richtig ausfüllen
Um alle relevanten Daten für eine einfache, schnelle und sichere Zahlung auf dem Zahlschein zu platzieren, wurde das Erscheinungsbild etwas verändert - unter Beachtung weniger Punkte ist das Ausfüllen des Erlagscheins dennoch einfach.
Hier sehen Sie als Beispiel eine vorbedruckte und ausgefüllte ZAHLUNGSANWEISUNG innerhalb Österreichs.
Beim Schreiben des Betrages bitte die Kästchen einhalten und das vorgegebene Komma beachten.
Wenn Sie per Hand ausfüllen verwenden Sie bitte BLOCKBUCHSTABEN und schreiben Sie immer genau ein Zeichen pro Kästchen. Verwenden Sie bitte ausschließlich schwarze oder blaue Kugelschreiber - bitte niemals rot schreiben. Bei maschineller Bedruckung brauchen Sie die Kästchen nicht zu beachten - außerdem sind 2 Zeilen pro Formularzeile möglich.
Unterschiede zwischen einem Erlagschein in Österreich und einem SEPA-Überweisungsvordruck in Deutschland
Optisch sieht z.B. der Aufbau der österreichischen Zahlungsanweisung (vormals Zahlschein / Erlagschein) mit Allonge gemäß der aktuellen STUZZA-Vorgaben wie folgt aus:
Ganz im Gegensatz zu dem deutschen Aufbau der SEPA- Überweisungsvordrucke gemäß der einheitlichen Zahlungsverkehrsvordrucken des Kreditgewerbes:
SEPA Überweisungen in Europa – alles vereinheitlicht und doch überall anders
SEPA (Abkürzung für englisch Single Euro Payments Area, deutsch Einheitlicher Euro-Zahlungsverkehrsraum) ist ein Projekt zur Vereinheitlichung von bargeldlosen Zahlungen. Ziel des Projektes ist ein europaweit einheitlicher Zahlungsraum für bargeldlose Zahlungen in Euro, wobei aber die teilnehmenden Gebiete weit über die Euro-Staaten hinausgehen. In diesem übernationalen Zahlungsraum sollen Kunden keine Unterschiede mehr zwischen nationalen und grenzüberschreitenden Zahlungen erkennen können.
Und doch gibt es von Land zu Land Unterschiede in den Bankformularen. In Deutschland ist das Bankformular, mit dem man Überweisungen tätigt, den meisten als Überweisungsträger bekannt. In Österreich hingegen wird dieses Formular offiziell Zahlungsanweisung genannt, diese ist allerdings noch heute besser als Zahlschein oder auch Erlagschein bekannt. In der Schweiz hingegen heißt der Überweisungsträger Einzahlungsschein.
IBANs aus anderen SEPA-Ländern haben teils eine andere Struktur und sogar eine andere Länge. Allen gemein sind aber das Landeskennzeichen aus zwei Buchstaben (z.B. „AT“ für Österreich) und eine zweistellige Prüfziffer, die dann folgt.
Wie man sieht, hat SEPA doch schon einiges vereinheitlicht, aber vieles ist länderspezifisch doch unterschiedlich.